Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche Sicherung/Sanierung/Restaurierung von Mausoleen und Wandgräbern, Mehringdamm 21, Berlin-Kreuzberg, in 7. Bauabschnitten

Auftraggeber: Ev. Friedhofsverband Berlin Stadtmitte

Gefördert durch: Landesdenkmalamt Berlin, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Denkmalpflegeprogramm "National wertvolle Kulturdenkmäler"

Der Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche wurde 1819 angelegt. Das ältestes Grab befindet sich an der Südmauer entlang der Baruther Straße. In den folgenden 100 Jahren entstanden entlang der ca. 200 m langen Mauer eine Reihe von Mausoleen und Wandgräbern, die stellvertretend die stilistische Entwicklung der Grabmalkunst in Berlin wiederspiegeln: hier findet man Anklänge an den Stil „Um 1800“ mit ägyptisierender Gestaltung (Mausoleum Gräfe, 1824, div. Wandgräber), an den Neoklassizismus (Mausoleum Massute, 1826), die „Berliner Schule“ (Wandgräber Hauck/von Gravenitz 1832 und Schultze 1863, Mausoleum Reyman 1881), den wilhelminischen Neobarock (Mausoleum Alfons Fischer, 1892-93), den Neogotischen Stil (Mausoleum Werner 1887-1901), den Jugendstil (Grabstätten Korsch, Jacobi und Mausoleum Krause, 1905 bis 1912), den sachlichen Klassizismus (Mausoleum von Friedländer-Fuld, 1910) und andere.   

Bei Bombardierungen und bei Nahkämpfen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden gravierende Schäden. In den folgenden Jahrzehnten wurden die meisten Erbbegräbnisse kaum beachtet und verfielen, einige gingen verloren.

Bei den aktuellen Arbeiten stehen Sicherungsarbeiten im Vordergrund: statisch relevante Schäden werden behoben, Dachdeckungen wieder hergestellt, erhaltene Originalsubstanz wird dokumentiert und soweit wie möglich gesichert. In Einzelfällen erfolgen aufwendigere Rekonstruktionsarbeiten. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden, wo möglich, Nachnutzungen und Patenschaften auf den Weg gebracht. 

Leistungen: Beantragung von Fördermitteln, Aufmaß/Bestandsaufnahme, denkmalpflegerisches Konzept für die Sicherung/Sanierung/ Restaurierung einschl. Bauleitung, Dokumentation.

Planungs-/Bauzeit: 2015-2023 ( 7 Bauabschnitte)

Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer GmbH, Steinhagen Konservierung & Restaurierung

Mitarbeiter NM: Yasser Almaamoun, Tony Alarkan, Ben Kühne, Azin Kamali, Najwa Fattum

1. Bauabschnitt: Mausoleum Massute (1826), Mausoleum Friedländer-Fuld (1910), Mausoleum Werner (um1901), Mausoleum Dan... (vermutl. 1838),

2. Bauabschnitt: Mausoleum Familie Alfons Fischer (1892/93), Mausoleum Familie Carl Krause (1906-09), Mausoleum Familie Reymer (1881),

3. Bauabschnitt: Grabstätte Familie Funk (1820), Grabstätte Schultze (1863), Grabstätte Korsch (1905), Grabstätte Spielhagen/Jacobi (1912), Grabstätte Hermann/Müller (1827), Grabstätte Schubert/Kautz (1850/1935), Grabstätte Brederecke (1830), Grabstätte Wittich (1832), Grabstätte Hoeltz (1876), Grabstätte Hahnemann (1880), Grabstätte von Alsleben (1836),

4. Bauabschnitt: Mausoleum Dr. A. Halle incl. Särge (1928-29), Grabstätte E. Fischer (1882-83), Grabstätte Louise und Franz Eccardt (1888-91), Mausoleum Dr. Philipp Gabriel (1889),

5. Bauabschnitt: Mausoleum Familie Andreas W. R. Gräfe (1824), Grabstätte Familie Albrecht (1830), Grabstätte Familie Zimmermann (1830), Grabstätte von Danckelmann (1830), Grabstätte Familie Arthur Benno Voss (1914), Grabstätte anonym (1830), Grabstätte anonym (ab 1880) - Fam. Gustav Scholtz,  Grabstätte Siber (1888), Grabstätte Anonym (1830), Grabstätte anonym (1830), Grabstätte anonym (1840), Grabstätte anonym (1840),

6. Bauabschnitt: Grabgitter Familie Hermann Gutschow (1886), Grabstätte Carl Sellenscheidt (1916-18), Grabstätte Götz / Zieske (vermutl. 1843), Grabstätte "unklar", Mausoleum Lemcke (1873/1882),

7. Bauabschnitt: Grabstätte anonym Grabstätte Familie Paul Sonntag (ca. 1830), Teilneubelegung als K. Jvan (ca. 1985), Grabstätte Familie A. Schlesinger (1833 /1894/95), Grabstätte F.W. Dietz (1829), Grabstätte Familie Richard Wiener (um 1910), Grabstätte Haack (1907), Grabstätte Kahle (um 1840), Grabstätte Clauer (um 1840), Grabstätte Toelke (um 1840) Grabstätte Schönwetter (um 1840).