La Loggia

Die Entdeckung des einzig erhaltenen Wandge-mäldes Max Liebermanns in der Loggia war eine kleine Sensation. Es begann mit dem Fund des Originalfotos von 1914, das unter dem Titel "Liebermann im Fotoatelier" als Ausschnitt in der Zeitschrift "Die Dame" veröffentlicht worden war und ihn vor einem großen Gemälde sitzend zeigt. Die auf dem Originalfoto sichtbaren Säulen führten zu dem wahren Aufnahmeort: der mit einem Gar-tenmotiv bemalten Loggia in der Wannsee-Villa. In dreijähriger Arbeit wurde das Bild vom Restau-rierungsatelier Rolf-Gerhard Ernst unter bis zu 14 Farbschichten sorgfältig freigelegt, gesichert und restauriert.

Liebermanns Wandgestaltung orientiert sich an einer in der römischen Villa di Livia gesehenen und von ihm 1911 an Ort und Stelle skizzierten Wand-malerei. Sie zeigt einen doppelt eingezäunten Pa-radiesgarten, dessen Mitte durch einen großen, vor einer Ausbuchtung des inneren Gitterzaunes stehenden Baumes betont wird, mit einer umrank-ten Pergola an der Seitenwand. Den oberen Ab-schluss bildet ein Fries aus sieben Lünettenge-mälden mit Liebermann-Motiven, badenden Knaben und steigenden Pferden sowie zwei Ecklünetten mit griechisch-römischen Motiven, einer sitzenden Flötenspielerin und einer opfernden Braut.

Aus Schutzgründen wurde eine rahmenlose Verglasung mit Schiebetüren eingebaut, die es ermöglicht, die Loggia zu betreten und das Gemälde dreiseitig zu erleben.